Die Analyse von Mutationssignaturen ist eine leistungsfähige Methode zum Verständnis der zugrunde liegenden molekularen Mechanismen von Krebs. Unsere jüngste Veröffentlichung in Nature Cancer untersuchte 785 pädiatrische Krebsgenome in 27 verschiedenen molekularen Subtypen und stellte fest, dass pädiatrische Tumoren im Vergleich zu erwachsenen Tumoren eine geringere Anzahl von operanten Mutationsprozessen aufweisen und neue Erkenntnisse über diese Mutationsprozesse liefern, die als prädiktive Biomarker für das Ansprechen auf eine Behandlung dienen können.
Ein weiterer Schwerpunkt unserer Gruppe ist die Suche nach neuen Erkenntnissen über die Keimbahn-Krebsprädisposition. Ein solches Projekt zielt darauf ab, neue Gene für die Krebsprädisposition in einer großen pädiatrischen Pan-Krebs-Kohorte durch Tests auf seltene Varianten zu entdecken. Unsere Gruppe ist auch an Gemeinschaftsstudien beteiligt, die ADDRess (Abnormal DNA Damage Response Disorders) und eine Überlebendenstudie umfassen, in der Sequenzierungsdaten von Patienten aus dem deutschen Kinderkrebsregister analysiert werden.
Im Rahmen unserer Unterstützung des INFORM-Programms waren wir an mehreren aktuellen Studien zur Entwicklung der INFORM-Pipeline für das Arzneimittel-Screening beteiligt. Wir sind derzeit auch an der Durchführung von Multi-omischen Integrationsanalysen zwischen den in INFORM gesammelten genomischen Merkmalen und den Phänotypen der Arzneimittelreaktion beteiligt, um neue Anfälligkeitsziele zu identifizieren.
Unsere Gruppe arbeitet an mehreren Projekten, die den Beitrag der Tumor-Mikroumgebung (TME) bei Krebs durch Immun-Dekonvolution von RNA-seq- und DNA-Methylierungsdaten beschreiben. Ziel unserer jüngsten Studie war es, ein Profil der Immunzusammensetzung von nicht therapierten Tumoren zu erstellen, um die Auswahl potenzieller Immuntherapieziele zu erleichtern. Wir waren in der Lage, Untergruppen von Patienten zu identifizieren, die mehr oder weniger immun-"heiß" waren, und konnten eine potenzielle Immunanfälligkeit in dieser Kohorte feststellen. Da immunogene Ansätze immer häufiger zum Einsatz kommen, könnte dies ein präziserer Weg sein, um vorherzusagen, welche Patienten wahrscheinlich von einer Therapie profitieren werden.